Du kennst das sicher: Du planst deinen Tag, reservierst Zeit für wichtige Aufgaben, und trotzdem bleibt das Gefühl, nichts wirklich geschafft zu haben. Ablenkungen, abschweifende Gedanken oder mangelnder Fokus reißen dich aus deinem Flow. Kommt dir das bekannt vor? Dann könnte dir die Pomodoro-Technik helfen.
Die von Francesco Cirillo entwickelte Pomodoro-Technik unterteilt deine Zeit in überschaubare 30-Minuten-Blöcke (Pomodoros). In jedem Block konzentrierst du dich 25 Minuten lang intensiv auf eine Aufgabe und machst anschließend 5 Minuten Pause. Dieser Wechsel aus Fokuszeit und Erholung sorgt dafür, dass du produktiv und motiviert bleibst, ohne dich zu überfordern.
Der Name der Technik stammt von der tomatenförmigen Küchenuhr (“Pomodoro” bedeutet Tomate auf Italienisch), die Cirillo als Timer verwendete.
Warum funktioniert die Pomodoro-Technik?
Die Pomodoro-Technik ist aus mehreren Gründen effektiv:
- Begrenzte Konzentrationsspanne: Studien zeigen, dass wir uns nur für eine begrenzte Zeit am Stück voll konzentrieren können. Die kurzen Zeitblöcke der Pomodoro-Technik mit regelmäßigen Pausen verhindern Überforderung und halten deinen Geist frisch.
- Das Parkinsonsche Gesetz: Dieses Prinzip besagt, dass sich eine Aufgabe so lange ausdehnt, wie Zeit dafür zur Verfügung steht. Mit festen Zeitblöcken zwingst du dich, effizienter zu arbeiten und Aufgaben schneller zu erledigen.
- Motivation durch Erfolge: Jeder abgeschlossene Pomodoro gibt dir ein Erfolgserlebnis. Du siehst deinen Fortschritt und fühlst dich motiviert, weiterzumachen.
- Flexibilität und Struktur: Egal ob für kleine Aufgaben oder große Projekte – die Methode lässt sich flexibel anpassen, ohne ihre Struktur zu verlieren.
Wie lernst du die Pomodoro-Technik?
Die Technik ist recht einfach (was sehr zu ihrer Popularität beigetragen hat). Du brauchst nur einen Stift und einen Notizzettel und einen Timer, um loslegen zu können. Als Timer kannst du dein Smartphone oder Webseiten wie tomato-timer.com oder pomofocus.io nutzen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Aufgabenliste erstellen: Notiere alle Aufgaben, die du erledigen möchtest, und priorisiere sie. Große Aufgaben kannst du in kleinere Schritte unterteilen.
- Timer starten: Stelle den Timer auf 25 Minuten.
- Fokuszeit beginnen: Arbeite ohne Unterbrechung an der ausgewählten Aufgabe. Notiere Ablenkungen, die aufkommen, und erledige sie später.
- Kurze Pause machen: Nach 25 Minuten machst du 5 Minuten Pause. Entspanne dich, bewege dich oder trinke etwas.
- Wiederholen: Nach vier Pomodoros (100 Minuten Arbeit) gönnst du dir eine längere Pause von 20 bis 30 Minuten.
Wichtige Tipps zur Umsetzung
- Ablenkungen vermeiden: Schalte Benachrichtigungen aus und sorge für einen ruhigen Arbeitsbereich.
- Nicht multitasken: Konzentriere dich immer nur auf eine Aufgabe.
- Pause sinnvoll nutzen: In den Pausen solltest du dich erholen, nicht mental fordernde Aufgaben erledigen.
Innerhalb eines Pomodoros ist es wichtig jede Ablenkung zu vermeiden. Alles was dazwischen kommt, sollte auf später und im besten Fall in die größere Pause verschoben werden. Aber auch in der 20 bis 30 minütigen Pause solltest du darauf achten, dass du keine mental fordernden Aufgaben erledigst, sondern die Zeit zur Erholung nutzt.
(Web-)App für die Pomodoro-Technik
Mein persönlicher Favorit ist pomofocus.io. Pomofocus ist als Web-App komplett systemunabhängig. Egal ob Windows, Linux, Android, macOS oder iOS. Einzige Voraussetzungen sind ein Browser und eine Internetverbindung.

Ich hoffe dir hat diese kleine Einführung zur Pomodoro-Technik geholfen. Falls du noch Methoden zum Thema Zeitmanagement suchst, wirf einen Blick auf diesen Bereich. Ein paar allgemeine Tipps wie du deine Zeit effizienter nutzt, findest du hier. Bei Fragen, Feedback oder Wünschen, hinterlasse einfach eine Nachricht in den Kommentaren oder schreibe mir eine E-Mail an nico@besser-lernen.blog.
Noch ein Tipp von mir: Wenn dich die Pomodoro-Technik interessiert und du mehr darüber erfahren möchtest, dann kann ich dir diesen Artikel von Ubermind empfehlen. Der Autor schreibt darin über seine Erfahrungen und Selbstexperimente mit der Technik und zeigt auch wie ein ganzer Tagesablauf damit aussehen kann.
Häufig gestellte Fragen zur Pomodoro-Technik
Kann ich die Methode für Gruppenarbeit nutzen?
Ja, die Pomodoro-Technik kann für Gruppen angepasst werden. Plant gemeinsam die Aufgaben und synchronisiert eure Pomodoros, um Pausen gleichzeitig zu machen.
Was mache ich, wenn eine Aufgabe länger als 25 Minuten dauert?
Teile größere Aufgaben in kleinere Schritte. Wenn das nicht möglich ist, plane mehrere Pomodoros für die Aufgabe ein.
Welche Aufgaben eignen sich am besten für die Pomodoro-Technik?
Die Technik ist ideal für klar definierte Aufgaben wie Lernen, Schreiben, Lesen oder Planungsarbeiten. Für kreative Prozesse kann sie modifiziert werden.
Funktioniert die Technik bei kreativen Tätigkeiten?
Ja, besonders bei kreativen Arbeiten hilft die Methode, fokussiert zu bleiben. Nutze die Pausen, um Inspiration zu tanken oder dich zu bewegen.
Wie gehe ich mit unerwarteten Unterbrechungen um?
Notiere die Unterbrechung und verschiebe sie auf später. Falls die Ablenkung dringend ist, starte den Pomodoro neu, sobald du bereit bist.