Mindmaps online erstellen: 7 kostenlose Tools

Wenn man anfängt nach Mind Mapping Tools zu suchen, stellt man schnell fest, dass es sehr viele Lösungen gibt und man leicht den Überblick verliert. Ich habe etwas recherchiert und zeige dir in diesem Artikel 7 komplett kostenlose Tools mit denen du Mindmaps online erstellen kannst

Mindmaps (auf Deutsch “Denklandkarten“) sind eine von Tony Buzan entwickelte Technik mit der man Gedanken, Ideen und Assoziationen zu einem Thema oder Begriff visuell darzustellen kann. Sie eignen sich unter anderem für folgende Aufgaben:

  • Lernen und Prüfungsvorbereitungen
  • Strukturieren von Sachtexten
  • Entwerfen von Vorträgen
Artikel über kostenlose Mindmapping-Tools

My Mind

Beginnen wir mit der ersten Lösung, einem Open Source Projekt: My Mind.
Open Source Projekte stellen ihren Code der Öffentlichkeit zur Verfügung und heißen in den meisten Fällen auch jeden willkommen, der sich am Projekt beteiligen möchten. Je nach Lizenz darf der Code sogar angepasst oder für eigene Projekte verwendet werden. Falls du mal einen Blick in den Code von My Mind werfen möchtest, wirst du auf Github fündig.

Die Oberfläche von My Mind ist übersichtlich und es ist einfach zu bedienen. Jede Mindmap hat ein Notizblatt in dem du zusätzliche Informationen festhalten oder fehlende Punkt notieren kannst. Wie die Beziehungen zwischen den Items dargestellt werden sollen, kannst du selbst bestimmen. Welche Form oder Farbe die Items haben sollen ist ebenfalls dir überlassen. Genauso wie die Textfarbe. Um eine Mindmap etwas aufzulockern, hast du auch die Möglichkeit jedem Item ein Icon zuzuweisen. My Mind ist die einzige Lösung in dieser Liste, die auch einfachte Berechnungen (Sum, Average, Minimum, Maximum) innerhalb der Mindmaps, auf Basis der Item-Inhalte, ermöglicht.

Mindmaps können in folgenden Formaten gespeichert werden:

  • Native (JSON)
  • MM (FreeMind)
  • Mind Map Architect
  • MindMup
  • Plain text (TXT)

Auch Exports als PNG (Portable Network Graphics) oder SVG (Scalable Vector Graphics) sind möglich.

Als Speicherorte stehen zur Verfügung:

  • File: Wird lokal auf deinem Rechner abgespeichert.
  • Browser storage: Wird im Speicher deines Browsers abgespeichert (geht verloren, wenn der Browserspeicher aus irgendeinem Grund gelöscht wird).
  • Firebase: Eine Lösung von Google. Wenn du einen entsprechenden Account anlegst und deine Mindmap dort speicherst, kannst du sogar in Echtzeit mit anderen an deiner Mindmap arbeiten.
  • Google Drive: Ein Cloudspeicher von Google. Setzt einen kostenlosen Google-Account voraus.
  • Generic WebDAV: Das ist ein Protokoll zur Bereitstellung von Dateien über das Internet. Für die meisten Benutzer wohl uninteressant, wenn man keinen entsprechenden Server bzw. keine passende Anwendung hat.

Vorteile

  • Keine Registrierung notwendig
  • Einfache Bedienung
  • Einfache Berechnungen möglich
  • Funktioniert auch gut auf dem Smartphone
  • Viele Speichermöglichkeiten
  • Mit Firebase als Speicherort können mehrere Personen gleichzeitig an einer Mindmap arbeiten

Nachteile

  • Man kann keine Bilder verwenden

mindmaps

mindmaps ist, wie My Mind, ein Open Source Projekt. Den Code von mindmaps findet man auf Github.

mindmaps hat eine Minimap auf der man stets sieht, wo auf der Zeichenfläche man sich gerade befindet. Zusätzlich ist es auch möglich, einzelne Item-Zweige ein- oder auszuklappen. Zwei Funktionen die besonders bei großen Mindmaps sehr hilfreich sein können.

Änderungen können rückgängig gemacht oder wiederhergestellt werden. So wie man es aus typischen Office Produkten kennt.

Abgespeichert werden die Mindmaps im eigenen mindmaps-Format (als JSON), können aber auch als PNG (Portable Network Graphics) exportiert werden.

Mögliche Speicherorte sind:

  • Google Drive und Dropbox: Hat bei meinem Versuch leider nicht geklappt.
  • Local Storage: Wird im Speicher deines Browsers abgespeichert. Geht jedoch verloren, wenn der Browserspeicher aus irgendeinem Grund gelöscht wird. Aber: Hat die nette Option, deine Mindmap automatisch jede Minute zu speichern.
  • To file: Wird lokal auf deinem Rechner abgespeichert.

Laut Information auf Github wird das Projekt zwar nicht mehr aktiv weiterentwickelt, aber das sollte kein Hindernis sein. Für den Ersteller hat das Tool einfach alle Funktionen die er sich gewünscht hat. Kritische Fehler werden trotzdem weiter behoben.

Vorteile

  • Keine Registrierung notwendig
  • Einfache Bedienung
  • Minimap
  • Auch geeignet für große Mindmaps

Nachteile

  • Nicht für Smartphones optimiert
  • Man kann keine Bilder verwenden

WiseMapping

Auch WiseMapping ist ein Open Source Projekt. Der Code ist in diesem Fall nicht auf Github, sondern auf Bitbucket verfügbar.

Ich finde WiseMapping schaut richtig gut aus, ist übersichtlich und auch einfach zu bedienen. Ich habe mich schnell zurechtgefunden.

Grundsätzlich kannst du diese Lösung zwar auch ohne Registrierung nutzen, aber ohne dem kostenlosen Account entgehen dir ein paar Funktionen. Beispielsweise die Möglichkeit deine Mindmaps direkt in WiseMapping abzuspeichern.

Du kannst eigene Mindmaps veröffentlichen und über Links anderen zur Verfügung stellen oder in Webseiten/Blogs einbetten. Es ist auch möglich aus WiseMapping heraus, andere Personen via E-Mail einzuladen damit sie deine Mindmaps betrachten und/oder daran mitarbeiten können.

Anpassungen werden via Änderungsverfolgung gespeichert und du hast jederzeit die Möglichkeit zu einer früheren Version deiner Mindmap zurückzukehren.

Abgesehen von der Speichermöglichkeit innerhalb der Plattform, sind deine Mindmaps auch in folgende Formate exportierbar:

  • SVG (Scalable Vector Graphics)
  • PNG (Portable Network Graphics)
  • JPEG (JPEG Image)
  • TXT (Plain Text File)
  • MD (Markdown)
  • WXML (WiseMapping)
  • MM (FreeMind)

Vorteile

  • Schöne Oberfläche und einfache Bedienung
  • Mehrere Personen können an einer Mindmap arbeiten
  • Änderungsverfolgung und einfache Rückkehr zu älteren Versionen
  • Über öffentlichen Link auch mit Personen ohne Account teilbar

Nachteile

  • Nicht für Smartphone optimiert
  • Man kann keine Bilder verwenden

Mind-Map-online.de

Auf Mind-Map-online.de kannst du direkt, ohne Registrierung, einstiegen und beginnen deine Mindmap zu gestalten.

Das Tool hat nicht die meisten Funktionen, aber dafür ist die Oberfläche übersichtlich und die Bedienung einfach.

Mit Rechtsklick in die Zeichenfläche kannst du neue Items (Äste) erstellen oder die Formatierung von bestehenden anpassen (Textgröße, Textfarbe und Hintergrundfarbe). Hier gibt es auch die Option ein Bild als Item hochzuladen.

Äste sind ein- und ausklappbar was besonders bei größeren Mindmaps hilfreich ist. Was mir gefehlt hat, war eine Möglichkeit die Zeichenfläche zu verschieben.

Für die Gestaltung einer Mindmap ist zwar keine Registrierung notwendig, aber für das Speichern und Exportieren von Mindmaps. Exports sind in folgende Formate möglich:

  • PNG (Portable Network Graphics)
  • PDF (Portable Document Format)

Zusätzlich kannst du Mindmaps über einen öffentlichen Link mit anderen Personen teilen. Das funktioniert auch ohne Account. Jeder , der die Mindmap über diesen Link öffnet, kann sie bearbeiten. Theoretisch könnte man damit auch eine Mindmap ohne Account “speichern”.

Vorteile

  • Man kann Bilder verwenden
  • Mindmaps über öffentlichen Link auch mit Personen ohne Account teilbar

Nachteile

  • Nicht für Smartphone optimiert
  • Wenig Exportmöglichkeiten

yEd live

yEd live ist ein Mind Mapping Tool von yWorks welches durch seine große Anzahl an Funktion in dieser Liste hervorsticht. Falls du nur hin und wieder einfache Mindmaps erstellen möchtest, dann ist der Umfang an Möglichkeiten vielleicht etwas zuviel des Guten.

yEd Live hilft beim Einstieg unter anderem mit vielen vorgefertigten Templates. Wenn du dir die Vorlagen ansiehst wirst du schnell merken, dass das Tool nicht nur für Mindmaps benutzt wird, sondern auch für Diagramme aus der Wirtschaft und Software-Entwicklung.

Mindmaps können als GraphML Datei an folgenden Orten gespeichert werden:

Folgende Formate stehen für einen Export zur Verfügung:

  • PNG (Portable Network Graphics)
  • SVG (Scalable Vector Graphics)
  • PDF (Portable Document Format)

Wenn du große und komplexe Mindmaps gestalten möchtest, dann ist dieses Tool auf jeden Fall einen Versuch wert.

Vorteile

  • Sehr viele Funktionen und Möglichkeiten
  • Minimap
  • Geeignet für große und komplexe Mindmaps
  • Auch für verschiedene Arten von Diagrammen verwendbar
  • Keine Registrierung notwendig

Nachteile

  • Nicht für Smartphone optimiert

Mind42

Mind42 ist beim Funktionsumfang Mind-Map-online.de recht ähnlich. Auch hier kannst du Bilder in deiner Mindmap benutzen und Zweige aus- und einblenden. Mind42 bietet aber ein paar Dinge mehr. Unter anderem ist es möglich die Zeichenfläche mit der Maus zu verschieben und du kannst andere Personen einladen um an deiner Mindmap mitzuarbeiten.

Du kannst deine Mindmaps in folgende Formate exportieren:

Vorteile

  • Minimap
  • Gemeinsames Arbeiten an einer Mindmap
  • Viele Exportmöglichkeiten

Nachteile

  • Nicht für Smartphone optimiert

Google Drawing

Google Drawing ist das kostenlose Zeichentool von Google und innerhalb dieser Liste die Lösung mit der größten Gestaltungsfreiheit. In Google Drawing kannst du zwischen vielen unterschiedlichen Formen wählen und sie so gestalten und verbinden wie du möchtest.

Die Bilder können nur auf Google Drive gespeichert werden und folgende Formate stehen zur Verfügung, wenn du dein Projekt herunterladen möchtest:

  • PDF (Portable Document Format)
  • JPEG (JPEG Image)
  • PNG (Portable Network Graphics)
  • SVG (Scalable Vector Graphics)

Vorteile

  • Gemeinsames Arbeiten an einer Mindmap möglich
  • Übersichtlicher Cloud-Speicher mit Google Drive
  • Trotz vieler Freiheiten immer noch benutzerfreundlich
  • Kann auch für andere Dinge verwendet werden (Lernplakate, Cheatsheets, Skizzen, …)

Nachteile

  • Wenig Exportmöglichkeiten
  • Nicht für Smartphone optimiert

Abschließende Worte

Ich hoffe du konntest in diesem Artikel ein passendes Mind Mapping Tool für dich entdecken. Ein Ratschlag noch am Schluss: Speichere deine Arbeit nie nur an einer Stelle ab. Eine Festplatte kann kaputt gehen oder es kann zu unvorhergesehenen Problemen mit deinem Account kommen. Inbesondere bei Google hört/liest man leider immer wieder, dass Accounts ohne einen konkreten Grund geschlossen werden. Für Personen die Gmail, Google Drive und andere Services von Google im Alltag nutzen, ist das eine kleine Katastrophe. Um auf Nummer sicherzugehen speichere deshalb deine Daten besser mehrmals ab bzw. erstelle regelmäßig ein Backup.