Alles zum Thema Fortbildungen auf einen Blick

Fort- und Weiterbildungen sind im Berufsleben das A und O, um sich weiterzuentwickeln, neue Aufgaben zu übernehmen und natürlich auch mehr Geld zu verdienen. Tatsächlich können auch in nahezu jedem Beruf Fortbildungen absolviert werden.

Aber was ist überhaupt eine Fortbildung und wo liegt der Unterschied zu Weiterbildungen? In welcher Art und Weise können Fortbildungen gemacht werden und was kosten sie? Diese Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

Was sind Fortbildungen?

Eine Fortbildung als Bildungsmaßnahme dient grundsätzlich dazu, dass in einer Ausbildung erworbene Wissen sowie die bisherigen Kenntnisse zu erweitern. Das setzt immer einen Berufsabschluss sowie Berufserfahrung voraus, um den Inhalten folgen zu können.

Am Ende einer Fortbildung wird in einigen Fällen eine Prüfung abgelegt, deren Bestehen durch Zertifikate nachgewiesen wird.

Wo liegt der Unterschied zu Weiterbildungen?

Während in einer Fortbildung ganz konkret bestehendes berufliches Wissen erweitert wird, haben die Inhalte einer Weiterbildung nicht immer mit dem erlernten Beruf zu tun. Sie gilt ebenso als Bildungsmaßnahme, kann aber deutlich flexibler absolviert werden. Sofern ein spezifisches Interesse vorliegt oder berufsunabhängige Qualifikationen erworben wurden, können jederzeit beliebige Weiterbildungen gemacht werden. Natürlich müssen in einigen Fällen dennoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.

Die Finanzierung einer solchen Weiterbildung muss zudem nahezu immer selbst getragen werden, während einige Fortbildungen vom Arbeitgeber bezahlt werden. Ein großer Unterschied liegt auch in der Länge der Maßnahmen: Fortbildungen können üblicherweise deutlich schneller abgeschlossen werden als Weiterbildungen.

In welcher Form können Fortbildungen absolviert werden?

Unterschieden wird zunächst zwischen vier Arten von Fortbildungen:

  • Erhaltungsfortbildung: Bestehendes Wissen wird lediglich aufgefrischt
  • Erweiterungsfortbildung: Vorhandenes Wissen wird erweitert
  • Anpassungsfortbildung: Vorhandene Kenntnisse werden an neue Begebenheiten angepasst
  • Aufstiegsfortbildung: Der Aufstieg in höhere Positionen wird ermöglicht

Je nach Art der Fortbildung dauert diese nur wenige Tage oder Wochen und besteht entsprechend aus wenigen Unterrichtseinheiten. Tatsächlich ist in einigen Fällen nicht einmal ein richtiger Kurs nötig – die Fortbildung findet dann über Videos oder anderes Lernmaterial im Selbststudium statt. In diesem Fall wird meistens keine Prüfung geschrieben und kein (anerkanntes) Zertifikat ausgestellt.

Die Aufstiegsfortbildung bildet dabei allerdings eine Ausnahme, da höhere Qualifikationen erworben und in diesem Zuge eine höhere Position eingenommen werden. Diese dauert oft einige Monate oder gar Jahre und findet bei einem ausgebildeten Trainer statt. Der Abschluss ist dann tatsächlich eine Prüfung und in vielen Fällen ein zusätzlicher Titel.

Natürlich ist die Dauer einer Fortbildung auch immer davon abhängig, ob sie in Teil- oder in Vollzeit absolviert wird. Teilzeit bedeutet in der Regel, dass der Lehrgang abends nach der Arbeit besucht wird. Je nach beruflicher Situation wäre beides möglich.

Einige Fortbildungslehrgänge sind im eigenen Unternehmen möglich, während andere bei unabhängigen Bildungsträgern belegt werden müssen. Die Finanzierung trägt manchmal der Arbeitgeber, in vielen Fällen müssen die Kosten aber selbst übernommen werden. All das muss immer individuell mit dem Arbeitgeber besprochen werden.  

Welche Fortbildungen gibt es?

Tatsächlich können in jedem einzelnen Beruf bestimmte Fortbildungen absolviert werden. Beliebt sind beispielsweise Fortbildungen zum Fachwirt oder zum Meister. Nachfolgend eine kleine Auswahl möglicher Fortbildungen in verschiedenen Bereichen:

  • Bilanzbuchhalter
  • Fachwirt für Büro- und Projektorganisation
  • Fachwirt für Güterverkehr und Logistik
  • Fachwirt für Logistiksysteme
  • Fachwirt für Marketing
  • Fachwirt im E-Commerce
  • Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen
  • Fremdsprachenkorrespondent
  • Handelsfachwirt
  • Immobilienfachwirt
  • Industriefachwirt
  • Industriemeister (Elektrotechnik, Mechatronik, Metall usw.)
  • Medienfachwirt
  • Personalfachkaufleute
  • Wach- und Sicherheitsfachkraft
  • Wirtschaftsfachwirt

Diese Liste kann beliebig erweitert werden.

Weshalb sind Fortbildungen so wichtig?

Fort- und Weiterbildungen sind selbstredend wichtige Maßnahmen im Laufe jedes Berufslebens, um sich neues Wissen anzueignen. Damit einhergehend können letztlich auch weitere Aufgaben und somit mehr Verantwortung übernommen werden.

Gemäß dem Motto „Lebenslanges Lernen“ dienen Fortbildungen auch dazu, die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu optimieren. Schließlich erwarten die Arbeitgeber in aller Regel, dass Arbeitnehmer jederzeit umfassendes Wissen vorweisen und sich in diesem Zuge auch auf neue Aufgaben einlassen können. Wer bereits viele Jahre im Berufsleben steht, kommt nur mit einer absolvierten Ausbildung üblicherweise nicht weit.

Und letztendlich besteht auch die Möglichkeit, dank Fortbildungen mehr Geld zu verdienen. Je mehr Qualifikationen ein Arbeitnehmer vorweist, desto besser fällt schließlich das Gehalt aus.

Was kosten Fortbildungen?

Zunächst kosten Fortbildungen aber immer erst einmal Geld, sollten der Arbeitgeber diese nicht finanzieren. Pauschal kann natürlich nicht beantwortet werden, was ein solcher Lehrgang letztlich kostet. Das hängt von diversen Faktoren ab, beispielsweise von der Art der Fortbildung sowie von deren Umfang.

Es ist dabei allerdings wichtig zu wissen, dass der Staat Fortbildungen für Arbeitnehmer bezuschusst, die sich diese nicht leisten können. Auch Arbeitslose, die mit einer Fortbildung ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern können, werden unterstützt.

Dazu gibt es in Deutschland verschiedene Instrumente:

  • Bildungsgutschein (für Arbeitslose und -suchende, aber auch für Arbeitnehmer)
  • Bildungsprämie (für Arbeitnehmer)
  • Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (für Arbeitslose und -suchende)
  • WeGebAU – Förderung „Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer im Unternehmen“
  • Aufstiegs- oder Meister-BAföG
  • Aufstiegsstipendium

Ob auf eine dieser Förderungen Anspruch besteht, muss im Individualfall geprüft werden. Dazu müssen jeweils Anträge bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt werden. Gute Chancen bestehen, wenn die Fortbildung zur Sicherung oder zur Wiederaufnahme einer Tätigkeit zwingend benötigt wird. Allerdings müssen dann auch die Bildungsträger in aller Regel zertifiziert sein.

Wird eine Fortbildung aus der eigenen Tasche finanziert, können die Kosten im Übrigen als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden. Dazu gehören nicht nur die Fortbildungskosten selbst, sondern auch Reise-, Unterkunfts- und Verpflegungskosten in voller Höhe. Die Voraussetzung ist allerdings, dass die Fortbildung anerkannt wird. Um diese Kosten in der Steuererklärung korrekt anzugeben, sollte die Unterstützung eines Steuerberaters in Anspruch genommen werden.   

Insbesondere durch Aufstiegsfortbildungen, die später meist ein höheres Gehalt ermöglichen, könnten die entstandenen Kosten aber nach einigen Monaten oder Jahren auch wieder eingeholt werden.

Fazit

Jeder Arbeitnehmer sollte in seiner beruflichen Laufbahn mindestens eine Fortbildung absolvieren, um seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Es wird immer wieder zu Veränderungen unterschiedlicher Art kommen, die neue Kenntnisse erfordern, ohne die der Beruf gegebenenfalls nicht weiter ausgeübt werden kann. Eine Fortbildung sichert demnach bestenfalls auf lange Sicht die Beschäftigung im Unternehmen oder erleichtert den Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber.

Sollte der Arbeitgeber eine Fortbildung nicht finanzieren, gibt es diverse Möglichkeiten, diese fördern zu lassen. Und auch wenn die Kosten selbst getragen werden müssen, können sie letztlich steuerlich abgesetzt werden. Somit ist eine Fortbildungen im Grunde immer eine Chance, die wahrgenommen werden sollte.